#2 „Leichenblässe“ von Simon Beckett

Der Engländer Simon Beckett hat mit „Leichenblässe“ seinen dritten Roman rund um den forensischen Anthropologen David Hunter veröffentlicht. Dabei beleuchtet er auch diesmal wieder einen ganz bestimmten Aspekt der beim Verfall des toten Körpers und der jeweiligen Umstände auftritt. Drehte sich in „Chemie des Todes“ noch alles rund um die Verwesung als solche, beleuchtete „Kalte Asche“ die speziellen Vorgänge im Körper eines Brandopfers und nun gesellen sich in „Leichenblässe“ die Auswirkungen von Wärme und Feuchtigkeit dazu.

Manch Einer wird es schon ahnen, auch der neue David Hunter ist nichts für Leute mit schwachen Nerven. Wer jetzt glaubt, das es der Autor darauf angelegt hat, Leser durch besondere Blutrünstigkeit anzuziehen, den muss ich – zum Glück – enttäuschen. Auch die unappetitlichen Details werden sehr anschaulich beschrieben, allerdings eher von der wissenschaftlichen Seite und nur um einen fundierten Einblick in die für den jeweiligen Fall wichtigen forensischen Beweise zu ermöglichen.

Die eigentliche Handlung des Buches dreht sich allerdings um den Protagonisten selbst. Durch verschiedene Schicksalsschläge aus der Bahn geworfen, zweifelt der schwermütige Forensiker an seinen eigenen Fähigkeiten. Von Selbstzweifeln zerfressen erreicht ihn der Hilferuf eines alten Freundes, ebenfalls Forensiker, ihn bei seiner Arbeit zu unterstützen. David Hunter reist nach Amerika und begreift seine Hilfe als große Chance heraus zu finden, ob er seiner Berufswahl weiterhin gewachsen ist.

Schon bald muss er aber feststellen, das sich dieser wunderbar einfache Plan in Luft auflöst und er wieder einmal mitten in einer gefährlichen Mordermittlung steckt. Auch wenn der Ekel an mancher Stelle droht Überhand zu gewinnen, dieses Buch kann man nichts aus der Hand legen. Es bleibt von der ersten bis zur letzten Seite spannend.

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