Als ich das Buch zum ersten Mal in der Hand hatte, dachte ich es wäre ein X-beliebiger Agentenroman. Jetzt da ich ihn gelesen habe, muss ich meinen ersten Eindruck revidieren.
Der Autor arbeitet für so renommierte Zeitungen wie die „Washington Post“, den „International Herald Tribune“ und das „New York Times Magazine“. Er gilt selbst unter CIA-Agenten als absoluter Kenner des Nahen Ostens und der beteiligten Geheimdienste.
Harry Pappas langjähriger CIA-Agent griechischer Abstammung soll den Kontakt zu einem potentiellen Spion im iranischen Atomprogramm herstellen und versuchen so viele Informationen wie möglich zu sammeln. Schnell muss er feststellen, dass die amerikanische Administration nur auf der Suche nach einem mehr oder weniger guten Grund ist, den Iran in einen Krieg zu verwickeln um sich der ungeliebten Mullahs zu entledigen. Harry erinnert sich schmerzhaft an die gleiche Vorgehensweise als es darum ging gegen den Irak in den Krieg zu ziehen. Damals war er ebenfalls an der Beschaffung der Informationen beteiligt und kann bis heute nicht verstehen, wie es zu einer derart falschen Einschätzung der Lage kommen konnte. Verstärkt durch die Tatsache, das sein Sohn beim Einsatz im Irak ums Leben gekommen ist, setzt er alles daran, das es im Falle das Irans nicht zu einer Kurzschlusshandlung mit verheerenden Folgen kommt. Im Laufe der Geschichte fällt es Harry immer schwerer, die undurchsichtigen Absichten der beteiligten Personen zu durchschauen. So verrät er sogar das eigene Land und zweifelt sogar an der eigenen Authentizität. Da er jahrelang in falsche Identitäten geschlüpft ist und die Lüge perfektioniert hat, kann er nicht mehr mit Sicherheit sagen, ob er noch der alte Harry Pappas geblieben ist oder ein Stück weit bereits eine Kunstfigur darstellt. Am Ende kommt es zum großen Showdown bei dem das ein oder andere Detail ein wenig zu fantastisch ausfällt.
Ich kann das Buch nur weiterempfehlen da es nicht nur spannend ist, sondern auch immer wieder daran erinnert, das gerade im Kampf gegen den Extremismus nicht jedes Mittel recht ist und viele Dinge nicht so klar sind wie manch Einer sie gerne hätte. Man ist zwar hinterher immer schlauer, hat dies aber unter Umständen viel zu teuer bezahlt.